Grundlagen der
Chemoexfoliation

Chemische Peelings werden in drei Kategorien unterteilt, abhängig von der Tiefe der durch das Peeling verursachten Wunde. Oberflächliche Peelings dringen nur in die Epidermis ein, mitteltiefe Peelings wirken sich auf die gesamte Epidermis und papilläre Dermis aus und tiefe Peelings ermöglichen eine kontrollierte Gewebeverletzung bis auf die Ebene der mittleren retikulären Dermis (und manchmal der Subkutis, wenn sie nicht richtig angewendet werden).

Die Tiefe des Peelings wird von einer Reihe von Faktoren bestimmt, darunter Art der ätzenden Chemikalie, Konzentration, Art und Anzahl der Anwendungen, Hauttyp und der zu behandelnde dermatologische Zustand. Besonders hervorzuheben ist, dass die Tiefe der Chemoexfoliation von der kumulativen Dosis abhängt; eine einschichtige Anwendung ermöglicht ein oberflächlicheres Peeling, während nachfolgende mehrere Schichten oder „Durchgänge“ zu einem zusätzlichen, tieferen Peeling führen. Allerdings sind beispielsweise mehrere Anwendungen oder Schichten eines oberflächlichen Peelings nicht dasselbe wie eine einschichtige oder einmalige Anwendung eines mitteltiefen chemischen Peelings. Darüber hinaus ist die Einwirkzeit umgekehrt proportional zur Konzentration. Höhere Konzentrationen erreichen beispielsweise die gewünschte Keratokoagulationstiefe bei kürzeren Einwirkungszeiten. Darüber hinaus sind die damit verbundene Ausfallzeit, die Heilungsrate und das Nebenwirkungspotenzial direkt proportional zur Tiefe des Peelings. Tiefere Peelings haben längere Erholungszeiten und bergen ein höheres Risiko für Narbenbildung und Dyspigmentierung.

Basiswissen Hautschichten

Die Epidermis

ist eine avaskuläre Schicht, die aus vier verschiedenen Schichten besteht. Keratinozyten, die hauptsächlich aus Plattenepithelzellen bestehen, bevölkern alle Schichten außer der Stratum basale, in der eine einzelne Schicht kubischer Stammzellen vorhanden ist. Diese Keratinozyten produzieren Keratin – ein wichtiges Protein, das in Haut, Haaren und Nägeln vorkommt.

Stratum corneum

Dies ist die oberflächlichste Schicht, die als Schutzbarriere dient und aus 15 bis 30 Schichten stark verhornter, abgestorbener Zellen besteht. Diese verhornten Zellen werden kontinuierlich abgestoßen und durch die darunterliegenden Schichten ersetzt, was zur Erneuerung und zum Schutz der Haut beiträgt.

Stratum granulosum

Diese Schicht enthält Plattenepithelzellen, die unter dem Lichtmikroskop ein charakteristisches körniges Aussehen aufweisen, ein charakteristisches Ergebnis eines erhöhten Keratinproteingehalts.

Stratum spinosum

Diese Schicht besteht aus Zellen mit ausgeprägten Fortsätzen, die durch Desmosomen miteinander verbunden sind und so den Zusammenhalt zwischen den Plattenepithelzellen aufrechterhalten. In dieser Schicht sind Langerhans-Makrophagenzellen eingestreut.

Stratum basale

Diese Schicht befindet sich an der Basis der Epidermis und verbindet sie mit der Dermis. Innerhalb dieser Schicht sind Melanozyten für die Produktion des Melaninpigments verantwortlich, während Merkelzellen an der sensorischen Berührungsstimulation beteiligt sind.

Stratum lucidum

Diese Schicht befindet sich ausschließlich auf den Handflächen und Fußsohlen und liegt tief unter der Hornschicht.

Die Dermis

ist eine Bindegewebsschicht, die aus verschiedenen Strukturen besteht, darunter Haarfollikel, Talgdrüsen, Nerven und Blutgefäße.

Papillarschicht

Diese Schicht besteht aus fingerartigen Vorsprüngen, den sogenannten Dermalpapillen, die mit der Basalschicht verflochten sind und die Epidermis- und Dermisschichten miteinander verbinden.

Retikuläre Schicht

Diese Schicht liegt unter der Papillarschicht und ist reich an Elastin- und Kollagenfasern. Diese Schicht verleiht der Haut ihre Elastizität und Zugfestigkeit. Die retikuläre Dermis besteht innerhalb dieses Strukturgerüsts aus oberen, mittleren und unteren Schichten.

Die Hypodermis

auch Unterhautgewebe genannt, ist die tiefste Schicht der Haut und besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe.

Faktoren, die die Schältiefe beeinflussen

Es gibt mehrere Faktoren, die die Tiefe der Peelingwirkung bei chemischen Peelings beeinflussen.

Konzentration und pH-Wert

Konzentration und pH-Wert der Peeling-Lösung beeinflussen maßgeblich ihre Tiefe, Intensität und Wirksamkeit. Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle für die Ergebnisse eines chemischen Peelings, da er die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung beeinflusst. Der pH-Wert beeinflusst die Penetrationsfähigkeit der im Peeling verwendeten Säuren und bestimmt ihre Peeling-Wirksamkeit.

Ein niedrigerer pH-Wert, normalerweise zwischen 1 und 2, erhöht den Säuregehalt der Lösung und fördert ein tieferes Peeling, indem die Bindungen zwischen den Zellen der oberen Hautschicht aufgelöst werden. Umgekehrt führt ein höherer pH-Wert, etwa 3 bis 4, zu einem sanfteren und oberflächlicheren Peeling. Es ist entscheidend, dass der pH-Wert richtig gewählt wird, um die Wirksamkeit des Peelings mit der Hautverträglichkeit des Patienten in Einklang zu bringen und das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen wie Reizungen, Rötungen oder Hyperpigmentierung zu minimieren.

Daher ist das Verständnis und die Kontrolle des pH-Werts der Peeling-Lösung für das Erreichen optimaler und sicherer Ergebnisse von entscheidender Bedeutung.

Art der chemischen Stoffe

Auch die Art der verwendeten chemischen Substanzen, ob Alpha-Hydroxysäuren oder Beta-Hydroxysäuren, spielt eine entscheidende Rolle. Hydroxysäuren (HAs) und Beta-Hydroxysäuren (BHAs) sind zwei Arten chemischer Verbindungen, die häufig in Hautpflegeprodukten wegen ihrer peelenden und hautverjüngenden Eigenschaften verwendet werden. Obwohl sie Ähnlichkeiten aufweisen, haben sie auch unterschiedliche Eigenschaften, die sie voneinander unterscheiden. Hydroxysäuren, zu denen Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) wie Glykolsäure und Milchsäure gehören, sind wasserlösliche Säuren, die aus verschiedenen natürlichen Quellen wie Früchten, Milch und Zuckerrohr gewonnen werden. Sie wirken, indem sie die Bindungen zwischen abgestorbenen Hautzellen auf der Hautoberfläche lösen, das Peeling fördern und darunter glattere, strahlendere Haut freilegen. AHAs sind besonders wirksam bei der Behandlung von sonnengeschädigter Haut, Hyperpigmentierung und feinen Linien.

Beta-Hydroxysäuren wie Salicylsäure hingegen sind öllösliche Säuren pflanzlichen Ursprungs. Diese Öllöslichkeit ermöglicht es BHAs, tief in die Poren einzudringen, wo sie überschüssigen Talg auflösen, Poren öffnen und abgestorbene Hautzellen entfernen können. Daher sind BHAs besonders nützlich bei der Behandlung von zu Akne neigender und fettiger Haut sowie bei der Reduzierung von Mitessern und der Vorbeugung von Ausbrüchen.

Der Hauttyp

Der Hauttyp und -zustand spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Tiefe und Wirksamkeit chemischer Peelings. Mehrere Faktoren, darunter Hautdicke, vorherige Behandlungen und Talgdrüsenaktivität, können die Tiefe und das Gesamtergebnis des Peelings beeinflussen. Die Hautdicke variiert von Person zu Person und kann beeinflussen, wie tief das Peeling in die Hautschichten eindringt. Dickere Haut erfordert möglicherweise eine stärkere Peelinglösung oder eine längere Anwendungszeit, um das gewünschte Peeling und die gewünschte Verjüngung zu erzielen. Umgekehrt kann dünnere Haut anfälliger für Reizungen sein und erfordert einen sanfteren Ansatz, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Die Aktivität der Talgdrüsen, die Öl (Talg) produzieren, um die Haut geschmeidig zu machen, kann die Tiefe und Wirksamkeit des Peelings beeinflussen. Eine übermäßige Talgproduktion kann eine Barriere bilden, die das Eindringen der Peeling-Lösungen behindert, was zu einem ungleichmäßigen Peeling oder einer verringerten Wirksamkeit führt. Umgekehrt kann Haut mit minimaler Talgproduktion ein tieferes Eindringen der Peeling-Inhaltsstoffe ermöglichen, was zu deutlicheren Verbesserungen der Textur und des Tons führt.

Insgesamt ist das Verständnis des Hauttyps und -zustands unerlässlich, um chemische Peeling-Behandlungen auf individuelle Bedürfnisse abzustimmen und optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine gründliche Bewertung dieser Faktoren ermöglicht es Hautpflegeexperten, die geeignete Peeling-Lösung, Konzentration und Technik auszuwählen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen oder Komplikationen zu minimieren.

Die Beschaffenheit

Die Textur der Peeling-Lösung, ob wässrig, alkoholisch oder hydroalkoholisch, bestimmt ihre Penetrationsrate und Wirksamkeit. Alle Peelings von LARIMEDICAL sind hydroalkoholisch. Diese Peeling-Lösungen kombinieren Wasser und Alkohol, um eine ausgewogene Textur zu erreichen, die sowohl eine schnelle Penetration als auch eine verbesserte Wirksamkeit bietet. Diese Lösungen bieten vielseitige Peeling-Fähigkeiten und sind daher für verschiedene Hauttypen und -probleme geeignet. Sie dringen effizient in die Haut ein und geben gleichzeitig wirksame Wirkstoffe ab, die gezielt auf bestimmte Hautprobleme wie Akne, Hyperpigmentierung und Zeichen der Hautalterung wirken.

Die Hautvorbereitung

Die richtige Vorbereitung der Haut vor einer chemischen Peeling-Behandlung und die Anwendung geeigneter Anwendungstechniken spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Tiefe des Peelings und seines Gesamtergebnisses. Vor einem chemischen Peeling ist es wichtig, die Haut mit einem auf den individuellen Hauttyp und die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Pre-Peel vorzubereiten. Durch die richtige Vorbereitung der Haut können Anwender oberflächliche Unreinheiten entfernen, den Feuchtigkeitsgehalt ausgleichen und eine optimale Aufnahme der Peeling-Lösung sicherstellen

Schälschichten

Der Einfluß sicherer Konzentration auf das Wirkergebnis

Allmähliche Verbesserung

Die Anwendung einer geringeren Konzentration eines chemischen Peelings in mehreren Schichten kann zu einer allmählicheren Verbesserung der Hautstruktur und des Hautbildes führen. Dieser Ansatz kann schonender für die Haut sein als die Anwendung einer höheren Konzentration auf einmal.

Geringeres Risiko von Nebenwirkungen

Chemische Peelings mit geringerer Konzentration sind im Allgemeinen sicherer und bergen ein geringeres Risiko von Nebenwirkungen wie Rötungen, Reizungen oder Verbrennungen. Durch das Auftragen mehrerer Schichten eines Peelings mit geringerer Konzentration können Sie die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen verringern.

Anpassbare Behandlung

Das Auftragen einer geringeren Peelingkonzentration in Schichten ermöglicht einen individuelleren Behandlungsansatz. Sie können die Anzahl der Schichten je nach Verträglichkeit Ihrer Haut und den spezifischen Hautproblemen, die Sie behandeln möchten, anpassen.

Verbesserte Penetration

Durch das Auftragen mehrerer Schichten können Sie die Penetration der Wirkstoffe des Peelings in die Haut verbessern, was im Laufe der Zeit möglicherweise zu besseren Ergebnissen führt


SYSTEMANWENDUNG

Sprechen Sie uns an, welche Produktzusammenstellung zur Systembehandlung einzelner Indikationen benötigt werden wie:

  • Vernarbte Akne
  • Mittelschwere Akne mit zystischer Tendenz
  • AntiAging/Falten
  • Lichtalterung & leichte Zellschäden
  • Lichtalterung & intensive Zellschäden
  • Postinflammatorische Hyperpigmentierung
  • Dehydrierte Haut
  • Hautreaktivierung
  • Empfindliche Haut mit Akne, Rötungen & Entzündungen
  • Straffende Hautfestigung

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